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25.08.2022 - Bürgermeister Ruhle zu Vorwürfen gegen Kita Eichhörnchen


Bürgermeister Nico Ruhle (© FotoPepe)

Bürgermeister Nico Ruhle (© FotoPepe)

Seit kürzlich ein Schreiben der Verwaltung an die Eltern der Kita Eichhörnchen veröffentlicht wurde, in dem es um die Freistellung der Kitaleitung vom Dienst geht, gibt es in den Sozialen Medien umfangreiche Diskussionen. Diese haben Bürgermeister Nico Ruhle am 25. August 2022 dazu bewogen, kurzfristig zu einem Pressegespräch einzuladen. Hier äußerte er sich zu dem Fall wie folgt:

„Grundsätzlich gilt: Kinder sind besonders schutzwürdig. Für ihre Sicherheit zu sorgen, ist oberstes Gebot. Das bedeutet für uns, dass im vorliegenden Fall konsequent gehandelt werden muss.“

Zur Chronologie führt der Bürgermeister aus: „Wir haben konsequent und zügig alle Hebel in Bewegung gesetzt: Am 26.7. wurde von mehreren Erzieher:innen der Einrichtung ein Schreiben an die Stadtverwaltung aufgesetzt. Dort wurden schwerwiegende Vorwürfe geäußert. Betonen möchte ich: Es stehen keine Vorwürfe sexuellen Missbrauchs im Raum. Es geht um Körperverletzung, Nötigung und Verletzung der Fürsorgepflicht.“

Nachdem das Schreiben am 27.7. im Rathaus eingegangen war, fand am 28.7. mit der Kitaleitung und der Stellvertretung ein Personalgespräch statt, in dem beiden die Schlüssel für die Einrichtung abgenommen wurden. Nach Ende der Anhörungsfrist am 3.8. wurde mit Zustimmung des Personalrates die Kündigung ausgesprochen. Am 15.8. wurde zudem Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt. Vom 15.-19.8. wurden die Eltern der betroffenen Kinder zu Elterngesprächen eingeladen und über die Erkenntnisse informiert. Am 23.8. informierte Bürgermeister Ruhle im nicht-öffentlichen Teil des Strukturausschusses die Stadtverordneten.

Seit dem 24.8. wird das Thema stark über Social Media diskutiert, so dass aktuell auch die Erzieher:innen in der Einrichtung starkem Druck ausgesetzt sind. „Es ist meine Aufgabe die Mitarbeiter:innen zu schützen. Einen Generalverdacht gegen alle Mitarbeiter:innen, die in der Einrichtung tätig waren oder sind, darf es nicht geben. Es geht um Einzelne, nicht um die Einrichtung in Gänze.“ erläutert Nico Ruhle seine Entscheidung für die ausführliche Stellungnahme. „Den Kolleg:innen, die vor Ort gute Arbeit leisten, möchte ich ausdrücklich den Rücken stärken.“

Mittlerweile sind weitere Vorwürfe bekannt geworden, die sich auf die Vergangenheit beziehen. „Hier sind wir noch am Anfang“ so der Bürgermeister. „Bisherige Sichtungen der Unterlagen lassen nicht erkennen, dass es zuvor Vorwürfe zur Kindeswohlgefährdung gegeben hat.“ Es waren stets Vorgänge, die ausschließlich das Kollegium betrafen, beispielsweise zum Thema Mobbing.

Zum Abschluss versichert Nico Ruhle: „Wir arbeiten weiter daran, das Ganze vollständig und bis ins letzte Detail aufzuklären. Das sind wir den Kindern, Eltern und dem Kollegium schuldig. Wir wollen möglichst viele Details zusammentragen. Wer etwas vorzubringen hat, kann sich direkt bei mir melden – im besten Falle schriftlich.

Ich hoffe, dass in der Kita so schnell wie möglich wieder Normalität eintreten wird.“