20.03.2024 - Veranstaltungen zur Wechselausstellung
Im Rahmen der aktuellen Wechselausstellung Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur lädt das Museum Neuruppin zu zwei weiteren Veranstaltungen ein:
Am Mittwoch, dem 20. März 2024, um 17 Uhr findet ein Erzählcafé statt: "Meine Erinnerungen an die DDR"
Das Museumsgeflüster im Vorfeld der aktuellen Ausstellung Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur hat im Januar diesen Jahres gezeigt, wie viel Gesprächsbedarf es nach wie vor zum Thema DDR gibt.
Möchten Sie Ihre Erlebnisse und Erfahrungen aus den Jahren der DDR mitteilen – mit uns teilen? Was bewegt Sie, worüber möchten Sie gerne berichten, sich mit anderen austauschen? Möchten Sie Ihre Erinnerungen der Nachwelt hinterlassen? Oder mögen Sie auch einfach nur zuhören, was Neuruppinerinnen und Neuruppiner über ihr Leben in der DDR berichten? Dann seien Sie uns herzlich willkommen am 20. März im Museum Neuruppin.
Wir laden auch dazu ein, eigene historische Dokumente oder Erinnerungsstücke zum Erzählen und Zeigen mitzubringen.
Am Sonntag, dem 14. April 2024, um 14 Uhr findet eine Veranstaltung mit dem Kurator und Koautor der Ausstellung statt: „Ein Blick hinter die Kulissen.“
Offenes Gespräch mit dem Ausstellungskurator und Koautor Dr. Ulrich Mählert über den Umgang mit der DDR-Geschichte.
Die Ausstellung Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur wurde von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur anlässlich des Gedenkjahres 2024 konzipiert, in dem sich die doppelte deutsche Staatsgründung zum 75. Mal und die Friedliche Revolution in der DDR zum 35. Mal jähren. Erarbeitet wurde die Ausstellung von dem Historiker Dr. Ulrich Mählert, Bundesstiftung Aufarbeitung, und dem Historiker und Publizisten Dr. Stefan Wolle, wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums in Berlin. Sie gibt einen Einblick in die unterschiedlichen Perspektiven und Deutungen, die sich seit der Wiedervereinigung entwickelt haben.
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur über die Ausstellung:
„Seit ihrem Ende wird die DDR akribisch archiviert, in unzähligen Büchern analysiert, in Ausstellungen musealisiert, auf Podien diskutiert, in Filmen und Theaterstücken neu inszeniert, in Lehrpläne integriert und bei Familienfeiern immer wieder aufs Neue referiert. All dies ist Teil der Aufarbeitung der SED-Diktatur, die bis heute nicht abgeschlossen ist. In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung war die Vergangenheit der deutschen Teilung allgegenwärtig. Bis dahin streng geheime Archive wurden herangezogen, um erlittenes Leid zu dokumentieren, Schuld oder Unschuld zu beweisen, die eigene Politik zu legitimieren oder den politischen Gegner zu diskreditieren. Damals wurden Worte neu gebildet oder geprägt, die bis heute Emotionen wecken, wie etwa Evaluation und Abwicklung, Rehabilitierung und Restitution, gaucken, Treuhand, Wendehals, Seilschaft, Jammerossi oder Besserwessi. Geschichte konnte Freud und Leid zugleich bedeuten, etwa wenn ein Wohnhaus oder ein Gartengrundstück wieder den ehemaligen Eigentümern zugesprochen wurde, die von der SED in den Westen vertrieben worden waren. In den 1990er Jahren wurden in Ostdeutschland unzählige Straßen umbenannt. Die meisten Denkmäler und Kunstwerke, die an den untergegangenen Staatssozialismus erinnerten, wurden aus dem öffentlichen Raum entfernt. Während eine wachsende Zahl von Gedenkstätten und -zeichen, Straßen und Plätzen an Opposition und Widerstand sowie an die Opfer der Diktatur erinnert, zieren die Symbole der DDR bis heute so manche Datsche, werden trotzig auf Demonstrationen gezeigt oder zur Verkaufsförderung auf Lebensmittelkonserven gedruckt.
Über den Ort der DDR in der Geschichte von Demokratie und Diktatur in Deutschland wird nach wie vor gestritten. Erst langsam entwickelt sich ein Bewusstsein dafür, dass die vergangene Zeit der Zweistaatlichkeit die gemeinsame Geschichte aller in Deutschland lebenden Menschen ist.“
Die Ausstellung ist seit dem 3. März im Museum Neuruppin zu sehen.
Sie wird bis zum 17. Juni 2024 verlängert.
Es stehen ausführliche didaktische Begleitmaterialien zur Verfügung:
Museum Neuruppin - WECHSELAUSSTELLUNGEN (museum-neuruppin.de) oder Aufarbeitung (2023) | Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (bundesstiftung-aufarbeitung.de)