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27.05.2024 - Eröffnung "ToleranzRäume" in Neuruppin


75 Jahre Grundgesetz – Landkreis und Stadt laden zum Feiern ein

Es ist das Fundament unserer Demokratie, unseres Zusammenlebens: Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verkündet, einen Tag später trat es in Kraft. Grundlegende Menschenrechte – von der unantastbaren Würde eines jeden über die Gleichberechtigung von Mann und Frau bis hin zum Recht auf freie Meinungsäußerung – sind im Grundgesetz verankert. Am 23. Mai 2024 wurde der 75. Geburtstag des Grundgesetzes gefeiert. Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin und die Fontanestadt Neuruppin haben sich zusammengetan und gestalteten einen Tag im Zeichen des Grundgesetzes – mit einer Kunstaktion, drei verschiedenen Ausstellungen und einem Festakt zum Jubiläum.

Der Festakt samt Vernissage der Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“ fand am 23. Mai in der Kreisverwaltung in der Neuruppiner Heinrich-Rau-Straße 27 statt. Die Schau legt den Fokus auf Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel. Die vier Frauen waren – neben 61 Männern – Mitglieder im Parlamentarischen Rat, der das Grundgesetz erarbeitet hat. Ihnen ist es zu verdanken, dass der Artikel 3, Absatz 2 Einzug in die Verfassung erhielt: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. (…)“ Auf 17 Plakaten werden Lebensbilder der vier Frauen gezeigt. Die Ausstellung ist bis Juli 2024 im Foyer des Verwaltungsgebäudes zu sehen. Umrahmt wurde die Vernissage durch die Kreismusikschule.

Bereits am Morgen des 23. Mai, hat die Künstlerin Kathrin Ollroge den „Raum für Gedanken“ auf dem Neuruppiner Schulplatz angeboten. Sie ist mit Interessierten zum Jubiläum des Grundgesetzes ins Gespräch gekommen. Themen wie die Gemeinschaft, das Miteinander, das Aktiv werden, die Demokratie und ihre Möglichkeiten wurden aufgegriffen. Bei dieser Tagesaktion lag der Fokus auf „Rezepten für die Zukunft“ – also auch dem, was besser gemacht werden kann. Kathrin Ollroge wird die Gespräche festhalten.

Ebenfalls auf dem Neuruppiner Schulplatz stehen seit dem 23. und bis zum 29. Mai die „Toleranz Räume Brandenburg“. Dieser bunte Ausstellungscontainer wird vom Verein Neues Potsdamer Toleranzedikt e.V. im Herzen der Fontanestadt präsentiert. Dem Publikum werden neue Perspektiven auf das Thema Toleranz ermöglicht. Begleitend werden Mitmachangebote wie Vorträge, Workshops für Schulen und täglich Führungen angeboten. Der Kirchenkreis Wittstock-Ruppin engagiert sich für das Begleitprogramm. Die Ausstellung dient als Plattform zur Diskussion. Ministerin und Chefin der Staatskanzlei Kathrin Schneider eröffnete gemeinsam mit Neuruppins Bürgermeister Nico Ruhle die Ausstellung und gratulierte zu 75 Jahren Grundgesetz (einige Fotos, die im Rahmen der Veröffentlichung genutzt werden können, erhalten Sie in der Anlage; der Fotograf Gerolf Mosemann verzichtet ausdrücklich auf die Nennung seines Namens).

„Wer Freiheit und Demokratie will, muss Toleranz zulassen.“

Nico Ruhle, Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin

 

Die Ausstellung „…denen mitzuwirken versagt war. Ostdeutsche Demokraten in der frühen Nachkriegszeit“ befasst sich mit 30 Menschen – Parteimitglieder oder Parteilose – , die zwischen 1945 und 1949 in der Sowjetischen Besatzungszone für Demokratie und einen Neuanfang eintraten und dieses Engagement mit Verfolgung und teilweise mit ihrem Leben bezahlten. Die Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur ist seit dem 23. Mai und bis zum 23. Juni im Rathaus A der Neuruppiner Stadtverwaltung an der Karl-Liebknecht-Straße zu sehen.

Alle Veranstaltungen anlässlich des Grundgesetz-Geburtstages waren und sind kostenlos; sie werden gefördert durch „Demokratie leben“.