02.03.2025 - Staatsorchester in Neuruppin
Mit Dvořák erwacht das Leben
Brandenburgisches Staatsorchester spielt Haydn, Mozart und Dvořák am 2. März in Neuruppin
Es gehört zu den kunstvollsten und anspruchsvollsten Cellokonzerten seiner Zeit – das Cellokonzert C-Dur von Joseph Haydn. Am Sonntag, 2. März, spielt der 17-jährige Emanuel Schulze den 2. und 3. Satz daraus zusammen mit dem Brandenburgischen Staatsorchester in Neuruppin. Damit eröffnet der junge Solist das Frühjahrs-Sinfoniekonzert unter Leitung von Takao Ukigaya in der Neuruppiner Kulturkirche. Die Gäste können sich außerdem auf das Konzert für Flöte und Harfe C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart mit Yunko Ukigaya (Flöte) und Serafina Jaffé (Harfe) und auf die 8. Sinfonie von Antonin Dvořák freuen.
Haydn`s Cellokonzert galt als verschollen, bis ein tschechischer Musikwissenschaftler 1961 eine Stimmenabschrift im Prager Nationalmuseum fand. Komponiert zwischen 1761 und 1765 gehört es zu Haydn´s frühem Schaffen aus der Übergangszeit zwischen Barock und Klassik. Der dritte Satz gehört zum Schwersten, was die Celloliteratur zu bieten hat. Die barocke Feierlichkeit weicht dem modernen, leidenschaftlichen Virtuosentum. Um so beeindruckender, dass sich ein so junger Solist an dieses Stück heranwagt. Emanuel Schulze stammt aus einer Musikerfamilie aus Frankfurt (Oder), gewann Erste Preise und Sonderpreise bei den Regional-, Landes- und Bundeswettbewerben „Jugend musiziert“ und bei Jugendmusikwettbewerben in Stuttgart und war 2021 Preisträger Internationaler Wettbewerbe in Österreich, der Schweiz, Belgien, Russland, Tschechien und den USA.
Nach dem Cellokonzert betreten die Solistinnen Yunko Ukigaya (Flöte) und Serafina Jaffé(Harfe) zusammen mit dem Staatsorchester die Bühne. Das Konzert für Flöte und Harfe C-Dur schrieb Wolfgang Amadeus Mozart 1778 in Paris, als er mit seiner Mutter knapp anderthalb Jahre durch Deutschland und Frankreich reiste, um eine Stelle als Kapellmeister zu finden. Ergebnislos. Mozart schrieb in seinen Briefen von fehlgeschlagenen Aufführungsversuchen, persönlichen Zurücksetzungen, unbezahlten Unterrichtsstunden und Kompositionsaufträgen.
Der Auftrag für das Konzert für Flöte und Harfe kam vom Comte de Guines. Zu jener Zeit war die Harfe das Modeinstrument der gehobenen französischen Gesellschaft und noch in der baulichen Entwicklungsphase. Auch die „Querflöte“ hatte noch keine Klappen, sondern Grifflöcher und bestand aus Holz. Obwohl Mozart weder Flöte noch Harfe spielte, wurde sein Doppelkonzert zur bekanntesten Musik für diese beiden Instrumente.
Die japanische Flötistin Junko Ukigaya konzertiert seit 1983 als Solistin mit Orchestern und Kammermusikensembles im In- und Ausland. In Kawaguchi spielte sie 2023 vor 1.800 Zuhörern. Serafina Jaffé, die Harfenistin, stammt aus Berlin und wurde schon mit 14 Jahren als Solistin vom Brandenburgischen Staatsorchester eingeladen. Nach vielen Erfolgen bei Wettbewerben spielte sie u.a. als Solistin in der Berliner Philharmonie, in der Elbphilharmonie, im Théâtre des Champs-Élysées oder im Wiener Konzerthaus.
Nach der Pause dann Antonin Dvořáks 8. Sinfonie. Er komponierte sie Ende der 1880er Jahre, als er schon international berühmt war. Dvořák gönnte sich auf seinem Sommersitz im tschechischen Vysoká bei Přibram eine Pause, um sich zu sammeln und zu erholen. Inspiriert von der landschaftlichen Schönheit seiner Umgebung kündet die Sinfonie von Beruhigung, von Frieden, von Freude an der Natur und am Leben. Im ersten Satz lässt Dvořák ein farbiges Bild der Natur in ihrer ganzen Pracht und Vielfalt entstehen. Sein zweiter Satz ist voller Poesie, fast wie eine Rhapsodie. Den dritten Satz gestaltete er als Walzer, der sich in ein scherzhaftes, volkstümliches Tanzliedchen verwandelt und mit Glanz und Festlichkeit endet.
Karten für das Sinfoniekonzert am Sonntag, 2. März, um 17 Uhr, in der Neuruppiner Kulturkirche (44 € / 32 € / 21 €, Schüler u. Studenten ab 10 €) gibt es im online-Ticketshop www.musikverein-neuruppin.de, in den reservix-Vorverkaufsstellen und beim Musikverein, Tel. 03391 – 65 98 198, ket.bartsch@t-online.de.