< 23.03.2009 - HUB 53/12° führt in die Zukunft

24.03.2009 - „Bittersüßer Lindenduft“ in der Stadtbibliothek


Foto: MDR

Foto: MDR

Wie es einer Familie ergehen konnte, die in der DDR einen Ausreiseantrag stellte, schildert Irmlind Polak am 25.03. in der Neuruppiner Stadtbibliothek. Die ehemalige HNO-Ärztin aus Ludwigslust war 1975 zusammen mit ihrem Mann in die Fänge der Stasi geraten, weil sie ihren Ausreiseantrag nicht zurückzogen, sondern nach jeder Ablehnung neu stellten.

Irmlind Pollak liest um 19 Uhr unter anderem aus ihrer Biografie „Bittersüßer Lindenduft“. Ihre Familien-Geschichte wurde bereits in der Fernsehreihe „Damals in der DDR“ des Mitteldeutschen Rundfunks ausgestrahlt. Die Erlebnisse der Familie Polak dokumentieren auch einen taktischen Wandel der Stasi-Methoden Mitte der 1970er Jahre: Da die DDR-Führung 1975 die KSZE-Schlussakte in Helsinki unterzeichnet und sich damit zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet hatte, konnte das Ministerium für Staatssicherheit nicht weiter offenkundig gegen erklärte "Staatsfeinde" vorgehen. „Zersetzung" hieß fortan die neue Methode.

Die Lesung mit Irmlind Polak kostet 2,50 Euro Eintritt. Unter dem Titel "Damals in der DDR" zeigt zudem das Museum Neuruppin bis zum 20. April eine umfangreiche Dokumentation über Zeitzeugen der DDR-Geschichte. Die Wanderausstellung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig ist Teil des gleichnamigen Multimedia-Projekts des Mitteldeutschen Rundfunks.