23.05.2009 - Sieben Tafeln zur Wendezeit
Auch in der Fontanestadt kamen im Jahr 1989 viele Menschen zusammen, die eine andere Vorstellung vom Leben in der DDR hatten. Am 10. Oktober 1989 fand das erste Friedensgebet mit 200 Teilnehmern in der Klosterkirche statt. St. Trinitatis ist einer der bedeutendsten Orte der Wendezeit in Neuruppin.
Sieben Tafeln erinnern künftig im Neuruppiner Stadtbild an jene Orte, die bis 1989 und 1990 prägenden Einfluss für die allermeisten Menschen in der Fontanestadt hatten: etwa die sowjetische Kommandantur am heutigen Seehotel Fontane, die ehemalige Stasi-Dienststelle in der Heinrich-Heine-Straße und zuvorderst St. Trinitatis, wo das Neuruppiner Neue Forum gegründet wurde. „In der heutigen Zeit ist es manchmal wichtiger, dass wir weniger heroisieren und uns eher sachlich erinnern“, sagte Vize-Bürgermeister Arne Krohn – damals selbst Teilnehmer des Neuen Forums – mit Blick auf die dezent gehaltenen Tafeln bei der Einweihung am 23. Mai. Dass ihr erstes Exemplar an der Klosterkirche angebracht werde, zeige die auch in Neuruppin ebnende und zugleich starke Rolle der Kirche im Jahr 1989.
Zudem wurden Tafeln an der ehemaligen SED-Kreisleitung in der Bahnhofstraße, dem Rat des Kreises in der Virchowstraße, dem Stadtgarten und dem Braschplatz angebracht. Das Projekt ist Teil der Serie "Sieben-Stadt-Spaziergänge 2009" des Städtekranzes Berlin-Brandenburg und basiert auf der Ausstellung "Aufbruch `89, erinnern - ermutigen" des Museumshofes Neuruppin.